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Leseprobe-Belletristik
a) allgemeine Belletristik
b) Belletristik // Dialogführung
 
a) allgemeine Belletristik (Historie)
… das war er, der Anfang allen Übels. Damit begann er, der unbekannte, fremde Weg. Drei Löwen, drei ganze Löwenfelle, verlangte Zabulu, der Vater von Mintoa, für die Hand seiner Tochter, und es war eine schwierige, fast unlösbare Aufgabe für einen jungen Mann, diese im Alleingang zu bewältigen … aber er war schließlich Karuna, der Sohn des Häuptlings vom Clan des gefleckten Jägers. Schon als Kinder waren er und Mintoa einander versprochen worden, so hatten es die Alten, die ständig auf die Stimmen der Savannengeister hörten, beschlossen. Dennoch legte aus Gründen, die nichts mit dem Willen der Alten und der Geister zu tun hatten, der gefürchtete Schamane aus dem Clan des weißen Elefanten ihm diese schwere Prüfung auf. Alle wussten es, dass er Mintoa im Grunde nur für sich selber wollte, doch keiner wagte, etwas zu sagen. Zu viele Krieger schon, die den Mut aufbrachten, sich gegen den Schamanen auch in anderen Angelegenheiten aufzulehnen, waren von der Jagd nicht mehr heimgekehrt. Er brauchte sein Opfer nur anzuschauen, das allein genügte, und es erblickte am darauf folgenden Morgen nicht mehr das Licht der Sonne. Die Blicke der Dorfbewohner verrieten es: Der weiße Elefant war ein böser Mann, der nie das Amt des Schamanen hätte ausüben dürfen!
Mit Tränen in den Augen hatte Mintoa ihren Karuna vor mehr als zwanzig Tagen, alleine und nur mit seinem Speer und seinem Messer bewaffnet, nach Osten, ins Land der Löwen, ziehen sehen.

Karuna war sehr zufrieden mit sich, und mit erhobenem Haupt würde er schon bald dem Schamanen die Felle vor die Füße werfen können. Er ahnte es von Anfang an, dass nicht Zabulu, sein zukünftiger Schwiegervater, sondern nur der Schamane hinter dieser unannehmbaren Bedingung stehen konnte. Jedoch allein der unbezwingbare Ehrgeiz und Stolz, die einem jungen Krieger von achtzehn Jahren innewohnen, ließen ihn, ohne zu zögern, die Herausforderung annehmen. Deshalb wohl willigte er ein, denn Angst vor dem weißen Elefanten kannte er nicht, sei es aus Dummheit, oder weil er es sich leisten konnte, das hatte für Karuna keine Bedeutung. Er war zu siegestrunken und so stolperte er, ohne es vorher geahnt zu haben, in das Netz des Zufalls, welches aus Fäden gesponnen war, die ihn fernab der Heimat neu binden sollten …

Immer noch, selbst Jahre später, hört Karuna des Nachts die verzweifelten und markerschütternden Schreie auf dem großen Kanu, welches ihn über das wilde Wasser trug.
Diese unendlichen, nie aufhörenden Schreie … unter sich, über sich und neben sich aneinandergeschmiedete, in Stahl gekettete menschliche Schicksale, um gemeinsam einer ungewissen Zukunft oder ihrem Untergang entgegenzureisen. Zu Dutzenden lag er hier mit so vielen anderen auf dem Zwischendeck des Sklavenschiffes vereint, und erst hier im Elend und in der Hoffnungslosigkeit waren die alten Stammesfehden vergessen. Zum ersten Mal waren sich die Angehörigen der bis aufs Blut verfeindeten Stämme einig, dass es einen weitaus größeren Gegner gab, als nur den Nachbarstamm, der den Kriegern die Jagdbeute streitig machte.
… und immer wieder diese Schreie … die Mannschaft des großen Kanus schien offensichtlich ihren Spaß an einer neuen Lieblingsbeschäftigung gefunden zu haben.
Nahrungsmittel und Wasser waren auf der weiten und nicht enden wollenden Reise knapp bemessen. Täglich wurden unter ihren Opfern viele der Schwachen noch schwächer und die Kranken noch kränker. Man hatte aber genau darum eine neue und interessante tägliche Abwechslung in den tristen Alltag der Mannschaft bringen können. Blanke Angst stand den schwarzen Männern, Frauen und Kindern jedes Mal ins Gesicht geschrieben, wenn eine der kleinen, vergitterten Luken in der Decke quietschend geöffnet wurde und das eindringende Sonnenlicht lange Streifen durch ihr dunstiges Gefängnis zog. Wieder einmal stiegen bewaffnete Männer die Treppe hinab, um sich neue Spielgefährten zu suchen. Nie kehrte jedoch einer der Spieler zurück. Was mochte da vor sich gehen, fragten sich seit Tagen die zusammengepferchten Menschen.
Aufrecht folgte Karuna, als ausgewählter dritter Spieler, seinen beiden vor Entkräftung schon torkelnden Leidensgenossen die schmale Treppe hinauf ans Tageslicht. Es war herrlich, dem stickigen, nach Schweiß und Exkrementen stinkenden Bauch des großen hölzernen Kanus zu entkommen. Hier draußen konnte er sogar das Salz auf den Lippen schmecken, welches die raue Seeluft mit sich trug. Langsam gewöhnten sich auch seine Augen an die blendende Helligkeit. Was hatte das zu bedeuten? Hatten die fremden, hellhäutigen Männer endlich ein Erbarmen und ließen sie wieder frei, überlegte Karuna, nachdem ihm als Letzten die Ketten abgenommen wurden? Der Hoffnungsschimmer zerplatzte jedoch schneller, als die Schaumblasen des Wassers, welches das Heck des Kanus nach sich zog. Erneut erhielten sie Fesseln, dieses Mal jedoch aus hartem und scharfem Schiffstau. Alle drei Gefangenen wurden nun an ihren Fesseln, die sie um den Oberkörper trugen, zum Heck des Schiffes gezerrt.
„Nun, meine Herren, machen sie ihre Wetten“, ertönte es in für Karuna fremder Sprache. Fremde Laute umgaben die drei verunsicherten schwarzen Männer. Allein die angsterfüllten, verzweifelten Blicke der drei Gefangenen, welche sich in ihrem verbundenen Schicksal trafen, zeugten von einem letzten verbliebenen Lebensfunken, der die Hoffnung auf eine Wendung des Unvermeidlichen nährte. Alle Augenpaare der Schiffsbesatzung ruhten hingegen kalt und unbarmherzig auf ihren drei Opfern. Das also sollten sie sein, dachte Karuna, … das waren also die Menschen, die sich zivilisiert, Christen und die wahren gottesfürchtigen Geschöpfe nannten. Karuna fing an, leise über sich selber zu lachen. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein, von Menschen Gnade zu erhoffen, die nicht einmal halt davor machten, den Sohn ihres eigenen Gottes ans Kreuz zu nageln? Oftmals hatten die Alten seines Stammes gerätselt, welch seltsame Ideologie diese nicht zu verstehenden, hellhäutigen Wesen wohl vorantrieb.
„Dein dämliches Grinsen wird dir gleich vergehen, du schwarze Sau!“, hörte er in holländischer Sprache mit einem fast zeitgleichen Klatschen der „Neunschwänzigen“ auf seinem Rücken. Auch wenn Karuna kein Wort verstand, so ahnte er doch, dass es sich hier nur um eine Einladung in den Schlund der schwarzen Höhle handeln konnte.
Jemand aus der Mannschaft schien etwas einzusammeln. Mit einem abgewetzten, alten Strohhut machte er die Runde … aber wozu?
„Du Idiot!“, hallte es aus einer der hinteren Ecken des Achterdecks. Ein großer, breitschultriger, mit blauer Farbe bemalter Mann stampfte auf die drei Schwarzen los und blieb kopfschüttelnd vor Karuna stehen. Stolz erwiderte dieser den Blick des Seemanns, der ihn schräg von der Seite von oben bis unten musterte. „Wieder nach unten mit ihm! Der ist noch zu kräftig und könnte es womöglich schaffen!“
Augenblicklich wurden Karuna, wenn auch widerwillig, die schweren Taue wieder abgenommen und er erhielt seine metallischen Fesseln zurück.
Die Mannschaft hatte in ihrem Wetteifer inzwischen ihre Beschäftigung wieder aufgenommen. Aus den Augenwinkeln heraus nahm Karuna wahr, wie seine beiden gebundenen Gefährten am Heck über Bord geworfen wurden. Schon war er im Begriff, die beiden zu beneiden, die, im Gegensatz zu ihm, eine Abkühlung im frischen Nass des Atlantiks erhielten. Sie durften der glühenden und schwülen Hitze ihres Gefängnisses entkommen. Sofort kam ihm in den Sinn, dass die Schreie, die man unter Deck immer wieder hörte, dann wohl doch eher Freudenschreie sein mussten … aber wo brachte man sie im Anschluss hin? Ließ man die geschwächten Leidensgenossen etwa doch wieder frei?
Mit einem ärgerlichen und fast schon trotzigen Gefühl in seinem Inneren betrat er bereits die erste der hinabführenden Stufen, die ihn zurück in sein stinkendes Gefängnis führen sollten. Hätte er sich doch bloß nicht so stolz und aufrecht vor dem breiten Mann aufgebaut, sagte er zu sich selbst. Ihre alten Peiniger banden ihnen sogar noch Taue um, damit sie während des Bades nicht ertranken! Er hatte sich geirrt, alle hatten sich geirrt, stellte er erleichtert fest. Der Tod musste wohl noch warten.
Das war also des Rätsels Lösung für die Schreie. Er lächelte, als er daran dachte, welche furchtbaren Grausamkeiten sich die unter Deck Gebliebenen bereits ausgemalt hatten. Neidisch blickte er noch ein letztes Mal auf die beiden im Wasser badenden Gefährten.
Doch schon schien irgendetwas Neues die Aufmerksamkeit der Sklavenhändler voll in Anspruch zu nehmen, sodass man Karuna bereits wieder vergessen hatte.
Als er sich so für einen Moment unbeobachtet fühlte, stieg er schnell die eine Stufe wieder hinauf, um besser über den schmalen Rand der Reling sehen zu können.
Was war das? Pfeilschnell, wie viele scharfe Messer, durchschnitten große, graue Dreiecke, an bedrohlichen, schwarzen Schatten hängend, die Wellen des Nordatlantiks. Immer näher kamen sie seinen Gefährten, die aufgeregt mit den Armen ruderten, um ihren Verfolgern zu entkommen. Das Mark in seinem Rücken gefror Karuna, als er den ersten und alles durchdringenden Schrei vernahm. Da! … noch einer. Starr vor Schreck, fiel er sofort ernüchtert mehr die Treppe hinunter, als dass er sie hinabstieg. Mit steifen Bewegungen und weit aufgerissenen Augen kroch er wie in Trance im Dunkeln des Schiffsinneren an seine alte Lagerstatt zurück. Er selbst zog, ohne darüber nachzudenken, das lose Ende seiner eisernen Fußkette durch die große, angerostete Öse, die ihn an einen dicken Balken fesseln sollte.
„Was geht da oben vor sich?“, fragten ihn voller Neugierde aufgeregt die vielen Menschen. „Was war das?“ Sie schüttelten den geistesabwesenden jungen Mann. „Was machen die da oben mit uns?“
Er jedoch reagierte nicht. Er konnte nicht sprechen. Was sollte er ihnen sagen? Sollte er ihrem ungewissen Schicksal noch die krönende Würze verpassen und ihnen zu verstehen geben, dass sie allesamt als Fischfutter enden würden? …
 
b) Belletristik // Dialogführung
… auch Eric fand Marians Reaktion in höchstem Maße unpassend und deutete hinter deren Rücken einen Vogel an. Sofort hellte sich Olivias Blick wieder auf, da sie in Eric, zumindest in dieser Angelegenheit, einen Verbündeten gefunden hatte.
Eric beließ es aber nicht dabei und trat mit weiteren Worten ungewollt etwas los, womit er nicht rechnen konnte und was nicht nur sein so sorgsam vorhergeplantes zukünftiges Leben abrupt verändern sollte. „Es ist noch nicht einmal Mittag, es ist hell und bis auf die paar Flocken, haben wir doch eine recht klare Sicht. Warum, frage ich mich, kommen hier denn eigentlich keine anderen Menschen her, wo es doch sicher der schönste Platz im Land ist?“
Olivia senkte etwas peinlich berührt ihren Kopf, aber es half nichts, sie musste mit der Sprache herausrücken. „Nun Eric, es tut mir leid, doch das liegt einzig an meinem Vater. Dem gewöhnlichen Volk ist es strengstens untersagt, hierherzukommen. Das Privileg, diesen Ort zu besuchen, wird nur dem Adel und höher gestellten Familien zugestanden.“
„Was? Was ist denn das für eine Ungerechtigkeit!?“ Trevor beugte sich, bis aufs äußerste echauffiert, über den Hals seines Tieres, zu den anderen herüber. „Da haben wir es wieder mal. Nicht einmal dieses kleine Vergnügen wird dem einfachen Mann zugestanden!“, donnerte Trevor es wütend heraus. „Herr Eschberg, ich bin über diesen Umstand auch nicht gerade sehr erfreut, es tut mir sogar sehr leid, doch wüsste ich nicht, was euch die Gesetzgebung meines Vaters zu interessieren hat! Allein, was maßt ihr euch an? Handelt und richtet in eurem eigenen Reich! Hier befinden wir uns auf den Gütern, auf Grund und Boden meines Vaters!“
Trevor, als ob diese Zurechtweisung nicht an ihn gerichtet war, nahm selbige ohne irgendeine Gefühlsregung hin, sofern man das typische, arrogante Hochziehen seiner Augenbrauen zu übersehen bereit war. Eric enthielt sich der Stimme, über die Worte nachdenkend, fand es aber nicht unbedingt schlecht, dass seine zukünftige Frau ihre Meinung zu vertreten verstand. Ganz anders verhielt sich hingegen Marian, die applaudierte, jedoch nicht einem der Anwesenden. „Je länger ich hier bin, umso mehr steigt meine aufrichtige Achtung und Bewunderung, für den hier herrschenden Landesherren, eurem Vater, Olivia, der dem einfachen Pöbel seine verdienten Schranken aufzeigt und weiß, wie man mit dem wertlosen Pack umzugehen hat. Wo kämen wir denn sonst wohl auch hin, wenn jeder Dahergelaufene die gleichen Rechte wie der Adel besäße? Wenn man diese nichtsnutzige Unterschicht nicht unter Kontrolle hält, erdreistet sie sich eines Tages gut möglich noch, gegen ihr unwürdiges Dasein aufzubegehren, gar sich über den Adel erheben zu wollen!
Olivia riss ihre Augen auf. „Marian, dass kannst du doch soeben nicht ernst gemeint haben? Verträgst du etwa die Höhenluft nicht?“, sie war entsetzt. „Marian! Wir reden hier von Menschen! Egal ob arm oder reich! So ist doch jedes Leben zugleich auch lebenswert! Nicht der Stand eines Menschen macht ihn zu dem, was er ist, gar zu einem besseren Wesen! Dies alleine tut nur dessen Charakter!“
Anders als zuvor, war Trevor tatsächlich in der Lage, eine Gefühlsregung zu zeigen, da auch ihm diese Worte und Ansichten Olivias sehr vertraut waren. Plötzlich verstand er Olivias vorherigen Worte in aller Ausführlichkeit, denn sie hatte sich nicht gegen seine Überzeugung aufgelehnt, sondern nur über die Worte, die sich gegen ihren Vater richteten und gegen Loyalität, gegenüber dem Elternhaus, gab es schließlich nichts zu sagen. Obwohl er sich soeben über Olivia Luft gemacht hatte, honorierte er ihre Denkweise mit einem staunenden und anerkennenden Nicken. Marian hingegen lachte in gehässiger Art laut los. „Ach du armes naives Kind! Natürlich sind wir, bin ich etwas Besseres!“, korrigierte sie sich. „… und wenn es dir nicht gefällt, dann petze es doch deinem Vater!“
„Ja! Ich bin die Tochter meines Vaters, dessen Urteil über jeden Zweifel erhaben ist. Ich bin ihm verpflichtet und es steht mir nicht zu, sein Urteil in Frage zu stellen. Ob ich es nun gut finde oder nicht! Dennoch hätte ich im Traum nicht daran gedacht, dass du Marian, solch menschenverachtende Ansichten besitzt!“
„… Oh, dies ist ja höchst interessant! Dein Vater besitzt also menschenverachtende Ansichten? Ah ja …“
„Das Marian, habe ich nicht gesagt! Unterlasse es gefälligst, mir meine Worte im Mund umzudrehen!“
Das stärker werdende unheilvolle hämische Grinsen Marians verhieß nichts Gutes. „…und ihr anderen?“, begann sie erneut. „Ihr sagt ja gar nichts dazu! Ihr lasst es zu, dass mich Olivia hier einfach so angreift?“
„Marian, selbst Menschen mit einem abstoßenden und hässlichen Charakter haben Gefühle, ob sie nun arm oder reich sind! Das solltest du ja wohl am besten wissen!“, entglitt es Olivia. Marian richtete ihren Blick, sichtlich geschockt, sofort auf Trevor, sich dort vergebens Beistand erhoffend.
„Marian, ich tat meine Meinung bereits kund und respektiere Olivias Ansichten mit sehr großem Wohlwollen! Solltest du wirklich so abgrundtief schlecht in deiner Seele sein, so herzlos gegenüber dem einfachen Menschen, der weniger Glück hatte, als du, der lediglich in den falschen Körper hineingeboren wurde, bist du ein sehr armer und recht bedauernswerter Mensch, der mein aufrichtiges Mitleid verdient. Bislang habe ich es noch hingenommen, Menschen wie dich, in meiner Nähe zu dulden, doch jemand, der mich einfach nur noch anwidert, den werde ich nicht länger an meiner Seite gewähren lassen! Erst wenn Menschen, wie du es einer bist, von dieser Welt verschwunden sind, wird Frieden, Glück und Harmonie einkehren … erst dann wird es keinen Hunger mehr unter den einfachen Menschen geben … Menschen, die deiner Meinung nach, nur dazu bestimmt sind, deine unersättliche Gier nach Macht und Reichtum zu befriedigen! Menschen wie du, stürzen andere in ihr Unglück. Doch sei versichert, jeder an Gütern noch so arme Bauer mit ehrlichem und aufrichtigem Herzen ist umso vieles reicher, als du es jemals sein wirst!“ Trevor hatte es nicht einmal für nötig befunden, sie dabei auch nur ein einziges Mal anzusehen, so sehr gab er seiner Verachtung damit Ausdruck. Provokativ, mit vollkommen entspannter und ruhiger tiefer Stimme, da ihm die Aussicht auf Strongbridge offenbar besser zu gefallen schien und wichtiger als Marian war, sah er während er redete, einfach stets nur stur geradeaus.
„Was? Was hast du da gerade gesagt?“ Marian bekam in ihrer Empörung ein tiefrotes Gesicht. Vor Aufregung schien ihr nun sogar die Luft wegzubleiben. „Eric! … Eric! … und was ist mit dir? Hast du denn gar keine eigene Meinung, zu dem was dein angeblicher Freund für einen verräterischen Unsinn von sich gibt?“, wandte sie sich nun lautstark, mit sich überschlagender Stimme an ihn.
Eric sah sie direkt an und kniff seine Augen zusammen, fast schon so, als ob er sich in ein wildes Raubtier verwandeln wollte. „Marian! Es reicht! Ich habe nichts gehört und weiß auch nicht, was du meinst!“, fuhr nun Eric laut aufbrausend, für Olivia und Trevor Partei ergreifend, dazwischen. Selbst Eric konnte sich nun ebenfalls nicht mehr zurückhalten, denn die aufrichtigen Worte seines Freundes und seiner Verlobten, wie Marian sie fehlinterpretierte, konnten an anderer Stelle, bei gekonnter Auslegung, fast schon an Hochverrat erinnern.
„Seid ihr drei denn völlig wahnsinnig geworden? Kommt mal langsam wieder runter von eurem ekelhaften Anflug des Edelmutes! Ihr würdet es nicht einmal einen Tag unter dem gewöhnlichen Volk aushalten, geschweige denn, in derart ärmlichen Behausungen überleben können! Glaubt mir, unser Landesherr, Herr Melchor, weiß sehr genau, was er tut, ihr redet hingegen nur Unsinn! … denn keiner von euch Weltverbesserern wäre letztendlich dazu bereit, sein Eigentum mit dem Pöbel dort unten zu teilen?
„Sei dir da mal nicht so sicher!“, Trevor wurde lauter und wütender …
 
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